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SuperSense – Endlich Gewissheit, ob das Wasser noch reicht

Das Problem: Tankinhalt nur Schätzwert

In unserem Pössl Summit 640 und in vielen anderen Wohnmobilen gibt es nur eine sehr ungenaue Möglichkeit den genauen Wasserstand im Frischwassertank zu bestimmen. In der Anzeige des Summits werden nur große Schritte (ich glaube in 25% Schritten) dargestellt.

Da wir jedoch gerne genau wissen, wieviel im Tank ist, haben wir zum Einen zum Befüllen eine Tankanzeige von Gardena. Somit wissen wir, wieviel im Tank beim Start ist. Doch nach dem ersten Nachtanken, ist diese Information dann veraltet. Wir wollen jedoch immer wissen, wieviel Liter vorhanden sind.

Das hat gleich mehrere Gründe:

  • Wir befüllen den Tank fast nie ganz auf, da wir nicht unnötig Wasser durch die ganze Republik fahren wollen – das spart Gewicht und das Fahrverhalten des Kastenwagens ist besser (einen vollen Tank spüren wir beim Fahren deutlich). Das wären nämlich 95 Liter. Auch die Hersteller der Kastenwagen gehen von einem „Fahrwasser“ von 20 Liter aus. Außerdem spart dies natürlich dann auch etwas Diesel.
  • Wir tanken nur das Wasser, das wir wirklich benötigen. Vor allem bei Kurztripps fällt dies ins Gewicht: Wir leeren den Frischwassertank nach jeder noch so kurzen Reise, da wir das Wasser nicht tagelang unbenutzt im Tank stehen lassen wollen (aus hygienischen Gründen).
  • Da wir zum Betanken einen Alpfilter benutzen, dauert das Füllen je nach Wasserdruck durchaus seine Zeit. Was wir nicht benötigen tanken wir dann auch nicht. Und mit einem Feature, das unsere Lösung bietet, wird das deutlich angenehmer.
  • Wir mögen es nicht, Wasser zu verschwenden. Dies ist vielleicht ein Tick, aber evtl. wird dies in Zukunft immer notwendiger werden.

Eben ganz im Sinne von bessercampen.de 🙂

Lösung: Der SuperSense Füllstandssensor von Comworks

In diesem Beitrag möchte ich den Einbau beschreiben. Da es sich bei unserem Pössl Summit um ein sehr gängiges Fahrzeug handelt und das Setting bei vielen Herstellern ähnelt, hoffe ich, dass dies andere Wohnmobilisten ermuntert, diesen leichten Umbau selbst vorzunehmen.

Achtung: Ich bin handwerklich nicht sonderlich begabt und besonders im Fahrzeug lasse ich meist Profis Umbauten vornehmen. In diesem Fall habe ich mich selbst getraut, da es wirklich nicht schwer ist. Man sollte jedoch wissen, wie man einen Schraubenzieher hält, eine Kupferleitung abmantelt und eine Borhmaschine/Akkuschrauber zur Hand haben. Ich übernehme kein Garantie für den Erfolg des Einbaus.

Folgendes Material/Werkzeug habe ich vorher besorgt (die Links sind nur Beispiele und keine Affiliate Links!):

1. Stromzufuhr sicherstellen

Ich benötige eine 12V Stromversorgung am Sensor. Diese soll aktiv sein, wenn am Panel der Strom der Aufbaubatterie eingeschaltet ist. Am Frischwassertank gibt noch keine solche Leitung. Es wäre auch falsch Strom vom Rücklicht oder der Garagenbeleuchtung anzuzapfen, da diese eben nicht immer Strom führen (Möglicher Dialog, falls an Garagenbeleuchtung angebracht: „Mach mal die Hecktür auf, damit ich den Füllstand vom Wasser auslesen kann!“ – Ja, nee…)

Deshalb habe ich den Draht aus dem Hängeschrank unter der C-Säulen-Abdeckung neben der Hecktüre nach unten durchgefädelt und zum Tank geführt. Dies ist durchaus recht fummelig, da die Abdeckung nicht abgenommen werden kann. Doch mithilfe eines starren Drahtes konnte ich die Zuleitung nach unten bringen:

Stelle nun sicher, dass die Stromversorgung durch die Aufbaubatterie ausgeschaltet ist!

Der Anschluss oben erfolgt dann an der Zuleitung der Leseleuchten. Hierzu habe ich die Leitungen durchtrennt und mit zwei Wago-Klemmen Plus und Minus abgezweigt:

Achte hier gleich darauf Plus und Minus nicht zu vertauschen. Im Summit ist (meistens) Rot = Plus und Schwarz = Minus (Masse). Draht in der Abdeckung versteckt, Deckel drauf, fertig:

2. Sensor Installation

Der Schlauch für die Messsonde des Sensors muss an deine Tankhöhe angepasst werden. Messe hierzu die Höhe des Tanks bis zur Tankwand (das waren bei uns 69cm):

Kürze den Schlauch mit einer Schere auf eine Länge von Deinem gemessenen Wert minus 5cm (Anleitung von Comworks – bei uns also auf 64cm) und schiebe den Sensor in den Schlauch. Ich habe dazu einen Heißluftfön genommen und den Schlauch leicht (!) erhitzt, damit der Schlauch auch bis zum Anschlag des Sensors reicht:

Comworks gibt den Durchmesser des Sensors mit 27mm an. Passt also:

Markiere den Stufenbohrer bei 27mm (Isolierband):

Suche eine geeignete Stelle am Tank. Achte darauf, dass der Sensor genug Platz hat und du nicht an einer verdickten Stelle das Loch bohrst. Bei mir also einfach in der Mitte des freien Platzes. Schon ein komisches Gefühl in den Tank zu bohren. Jürgen Rode hat da eine elegante Lösung, in dem er seinen Sensor in einen extra gekauften Tankdeckel installiert hat, doch das wollten wir nicht, da wir auch öfter den Tankdeckel abschrauben müssen (Summit-Besitzer kennen das Problem des Ablass-Ventils).

Plastikmutter vom Sensor abschrauben, den Sensor dann einfach mit dem Schlauch verbinden, den Schlauch und den Sensor einsetzen, Mutter im Tank über den Schlauch fädeln und nach oben zum Sensor führen und zuschrauben. Die Dichtung nicht vergessen. Hier reicht es die Mutter per Hand festzudrehen. Das sieht dann so aus:

Wie zu sehen, ist der Schlauch fast etwas zu lang. der Sensor sollte nur leicht den Boden berühren und der Schlauch eine leichte Krümmung haben. Ich habe den Schlauch daraufhin noch ein wenig gekürzt.

Beim Sonsor war eine Zuleitung dabei, die am Sensor mit einem Stecker verbunden wird. Verbindet das andere Ende des weißen Drahtes mit dem Plus (rot) eurer Stromversorgung und den braunen Draht mit dem Minus (schwarz). Am Anschlusskabel des Sensors waren bereits 2 Wagoklemmen vorhanden, weshalb ich nur noch abisolieren und einstecken musste.

In Youtube-Videos habe ich gesehen, dass dieser Anschluss zum Schutz vor Feuchtigkeit in einer Abzeigdose gelegt wird. Das ist durchaus sinnvoll, ich hatte jedoch keine kleine Ausführung, weshalb ich den Anschluss nun temporär zwischen Abdeckung und Tank geklemmt habe.

Schließe den Sonsor noch nicht an. Schalte die Stromversorgung der Aufbaubatterie nun an. Überprüfe, ob die Spannungsversorgung auch sichergstellt ist – in diesem Video bei 55 Sekunden zu sehen. So, alles korrekt? Kommen wir zur Kalibrierung:

3. Die Kalibrierung

Beim SuperSense hat mir besonders gefallen, dass auch ungwöhnliche Tankformen kalibriert werden können. Im Summit ist der Tank ja durch einen Radkasten unterbrochen und deshalb eben nicht symetrisch.

Die Kalibrierung erfolgt in 2 Schritten:

  • Basis-Kalibrierung – diese muss vor der Anpassung an die Tankform erfolgen!
  • Anpassung an Tankform

Fülle den Frischwassertank komplett auf. Lade Dir inzwischen die App zum SuperSense Sensor herunter (Google Play Store / Appstore).

Ist der Tank gefüllt, schließe den Sensor an und betätige für 5 Sekunden den einzigen Taster am Sensor. Die Status LED blinkt kurz auf und der Sensor weiß nun, wie euer Tank voll aussieht. Hier ein Video. Aktiviere an deinem Smartphone Bluteooth und öffne die App. Dein Sensor erscheint als Gerät in der App. Gib bei den Einstellungen euer Tankvolumen an. In unserem Fall 95 Liter.

Für die Anpassung an die Tankform muss der Tank leer sein. Lasst entweder das Wasser ab (oder verbraucht es – wir haben Blumen gegossen) und startet in der App die Tank-Anpassung. In der App wird gut erläutert wie dies vorgenommen werden muss.

Im Wesentlichen startet man die Kalibierung über die App, gibt an wieviel Liter das Volumen ist und muss dann in 4 Schritten den Tank füllen. Bei uns zunächst 18 Liter füllen, App stoppen, wieder 18 Liter, stoppen… bis die 95 Liter erreicht sind.

Ich gehe nun nicht alle Optionen der App durch, da diese sehr inuitiv funktioniert. Nur soviel: Ich kann nun messen, wie lange die Befüllung noch dauert, oder nach Messung des Wasserdurchflusses beim Duschen, genau sagen, wie oft dies bei aktuellem Wasserstand noch möglich ist.

Fazit und Zusammenfassung

Der Füllstandsensor ist kein Schnäppchen, aber die Umsetzung ist auch dementsprechend sehr gut. Die Dokumentation ist umfangreich und der Einbau wirklich einfach. Die Bluetooth Verbindung klappt gut und die App besitzt sinnvolle Funktionen. Der Support soll auch vorbildlich sein, habe diesen aber nicht benötigt.

Und als ob dies alles nicht schon super wäre, kann der Sensor in der DigiCamper App ausgelesen werden, die ich Euch wirklich wärmstens empfehlen kann.

Die Anleitung sieht auch wirklich umfangreicher aus, als es tatsählich ist. Geübte Handwerker schaffen das in einer Stunde, die sicherlich gut investiert ist, wenn ihr endlich wisst, wieviel Wasser ihr durch die Gegend wuchtet.

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